Wie kommt der Müll ins Meer?
Um Lösungen gegen die Müllflut entwickeln zu können Rettung vor der Müllflut, ist es notwendig, die Quellen für die riesigen Abfallmengen zu kennen. Man unterscheidet Ursprungsorte an Land und solche auf dem Wasser. Von den 6 bis 8 Millionen Tonnen Plastikabfällen, die jedes Jahr neu ins Meer gelangen, stammen etwa 10 bis 20 Prozent aus der Schifffahrt, der Fischerei und anderen Nutzungen des Meeres. Transportverpackungen, über Bord gegangene Ladung, verlorene Netze (Geisternetze), Angelschnüre mit Haken u.a.m. treiben jahrzehntelang im Wasser oder vermüllen für Jahrhunderte den Meeresgrund.
Hinzu kommen Abfälle von Offshore-Anlagen oder aus Aquakulturen, den häufig industriellen Zuchtbetrieben für Fische und Schalentiere.
Je nach Region haben diese auf dem Meer befindlichen Müllquellen und Müllarten unterschiedlichen Stellenwert. Für die Nordsee nennt das Umweltbundesamt (UBA) Schifffahrt und Fischerei als „die wichtigsten Eintragswege marinen Mülls“.
Der Müll gelangt vom Land in die Ozeane
Der weitaus größere Teil – rund vier Fünftel – des marinen Plastikmülls gelangt vom Land aus in die Ozeane. Weltweit gesehen gibt es große regionale Unterschiede: Die Müllmenge, die Wege der Verschmutzung, die Schritte zur Vermeidung und die unterschiedlichen Auswirkungen für die Umwelt, die Gesundheit und die Wirtschaft, all das ist von Kontinent zu Kontinent, ja sogar von Land zu Land unterschiedlich. Jede Minute gelangt heute unkontrolliert die Ladung eines Müllautos an Plastikmüll ins Meer. Die Schritte, diese Müllflut einzudämmen und zu verringern müssen dringend weltweit abgestimmt und vor allem intensiver werden. Falls das nicht gelingt, droht bis 2050 ein Anstieg des Mülleintrags auf vier Müllautos pro Minute (WEF 2016)*.
Die Lösung liegt an Land
Die Müllflut, die Jahr für Jahr die Meere erreicht, müssen wir eindämmen, damit nicht eines Tages mehr Müll im Meer schwimmt als Fisch. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) sieht darin eine große gesellschaftliche und globale Aufgabe. Zwar seien heute noch nicht alle Zusammenhänge und Auswirkungen bis ins Detail erforscht, das dürfe nicht daran hindern, das Problem anzupacken und entsprechende Lösungen zu entwickeln. Lösungen, die auf organisatorischer, staatlicher und auf technischer Ebene deutliche Verbesserungen bringen. (UNEP 2016).
Die Rezyklat-Initiative von Werner & Mertz hat bereits 2012 begonnen, eine Lösung in einem Bereich voranzubringen: Echtes Recycling von PET und anderen Kunststoffen aus dem Gelben Sack, um Rohstoffe zu schonen und die Müllmengen zu vermindern. Inzwischen ist es uns gelungen, 390 Millionen Flaschen aus PET-Rezyklat und Verpackungseinheiten aus anderen Rezyklatkunststoffen in den Handel zu bringen. Das zeigt, das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist ein wesentlicher Lösungsschritt wie ihn die vereinten Nationen fordern.